Ausflug nach Winterswijk

Zur Abwechslung von anderen Ausflugszielen war mal wieder die Stadt Winterswijk in Holland auserkoreen (Sa. 02.10.16) – Auffallend war, dass viele Deutsche dieses Städtchen in der Provinz Gelderland besuchten – Abgesehen von den allg. Sehenswürdigkeiten fiel der „HSV-Truppe“ dieses mal die kleine jüdische Synagoge auf, die unweit von ihrem Platz auch eine Begegnungsstätte der Zeugen Jehovas hat. – Beim Schlendern durch die Stadt erlebten wir an einem Haus die Geburtsanzeige von Jinte durch vielerlei Dekorationen im Vorbeet aufgestellt. – Scheinbar scheinen Familienereignisse in Holland auch bei gelebter Nachbarschaft ideenreiche Gestaltung zu zeigen.

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Auf unserer Rückfahrt erlebten wir für zwei 50-jährige Geburtstage in der Nachbarstadt von  Aalten ähnliches. – Was uns bis dahin völlig unbekannt war, ist die Tatsache, dass im 2. Weltkrieg in Aalten, einem Ort mit einer damaligen Wohnbevölkerung von 15.000 Personen etwa 2.500 Personen vor der dt. Besatzung in diesem Ort untergetaucht waren. Einzelheiten kann man „beqem“ im Internet nachlesen. Diese Tatsache ist bis heute von besonderer Bedeutung, da Aalten ein sogenanntes Untertauchmuseum besitzt, in dem eine Reihe von Dingen in ansprechender Weise auf niederländisch und gleichzeitig auf deutsch  dargestellt sind. – Würde man diese Zahlenverhältnisse 15000 Einwohner und dazu noch 2500 Untergetauchte bei einer dt. Besatzung des Ortes auf unsere aktuellen Flüchtlingsverhältnisse anwenden, dann kommen einem vielleicht doch Gedanken in den Kopf, dass es uns persönlich relativ gut geht, wir keiner Lebensangst persönlich ausgesetzt sind und trotzdem oft mächtig stöhnen, dass bei uns schon lange die Möglichkeiten  für  fremde Zuflucht suchende Menschen erschöpft zu sein scheinen. Zivilcourage scheint zunehmend zu verblassen.

Franz-Pius Graf von Merveldt

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